Part 5/5 Irland

Lesedauer: 20 Minuten

Tag 15 – 15.08.2024: Um 8:30 Uhr sind wir vor dem nächsten größeren Regenschauer aufgestanden und haben in 15 Minuten alles im Auto verstaut und zusammengepackt gehabt. Es hat genieselt und die Sicht war nicht weit. Wir fuhren zum nächsten Spot Cliffs Old Head of Kinsale. Kurz vor dem Ziel wurde unsere Weiterfahrt von einer Kuhherde aufgehalten, die gerade zur Weide getrieben wurde. Als wir dann am Ende der Straße ankamen, fuhren wir durch ein Tor mit einem Pförtner und erfuhren dass das hier ein Privatgelände, ein Golfplatz, ist und wir keinen Zutritt bekommen würden. Direkt vor dem Tor gab es einen kleinen Parkplatz. Da die Sicht jedoch ziemlich bescheiden war und es stark nieselte, fuhren wir direkt weiter. Eine unbestimmt lange Wartezeit bis die Sicht ein bisschen besser wurde, wollten wir nicht in Kauf nehmen. Schade Schokolade. Also ging es wieder auf die Straße die uns nach Cork führen sollte. Dort kamen wir gegen 13 Uhr in einem Parkhaus direkt im Zentrum an. Wir mussten ganze oben auf dem Dach parken weil sonst nichts mehr frei war. Direkt neben dem Ausgang vom Parkhaus befand sich The english Market. Hier sollte man mal durchgegangen sein. Es war ein fester Markt in einem Gebäude.

Essentechnisch gab es wieder alles was das Herz begehrt, auch Dinge die für uns in Deutschland mittlerweile nicht mehr üblich sind wie z.B. Ochsenherz oder Pansen. An manchen Ständen gab es auch kleine Gerichte zum direkt essen. Wir teilten uns 2 Gerichte. Eine kleine Brotscheibe mit Fisch und Tomaten und ein Toastie. Zum Abschluss gab es ein Zitronentörtchen und für mich einen Latte macchiato von Starbucks. Im Anschluss machten wir einen kleinen Stadtbummel und gingen ein paar Straßen entlang. Bei einem Laden, Flying Tiger, wo es hauptsächlich unnützen Klüngelkram gab wurde David fündig und hat 5 große und 5 kleine Styroporflieger für den Verein gekauft. Er hatte da so eine Idee für öffentliche Veranstaltungen und die Flieger waren sonst deutlich teurer. Hier waren sie gerade Restposten und mussten weg. 

Gegen 15 Uhr war unser Besuch in Cork beendet und wir fuhren zum Campingplatz den David rausgesucht hatte. In der Stadtmitte war viel Verkehr los und es dauerte ein bisschen bis wir aus der Stadt raus waren. Mittlerweile hatten wir 20 Grad und ab und zu kam die Sonne raus. Insgesamt kamen wir auf den Strecken die wir gefahren sind an einigen Ruinen vorbei. Nichts die alten Burgen oder Schlösser, sonder kleine und große Häuser, egal ob Wohnhaus oder Gastronomie. Der Dachstuhl sowie die Türen und Fenster waren meist ausgebaut und die Natur überwucherte langsam das Gemäuer. Nach rund 1 Stunde Fahrt erreichten wir das abgelegene und ruhige Inch Hideaway Eco Camping. Es war ein etwas alternativer Campingplatz. Es gab viel Natur, es gab viel altes was einen neuen Nutzung erhalten hatte. Es war irgendwie ein beruhigender und erdender Ort. Alles war liebevoll arrangiert worden. Es gab ein paar Hühner, ein Gewächshaus, sowie Beete und das Schwein Doris, welches sich frei auf dem Gelände gewegen durfte. Für die Kinder waren ausreichend Beschäftigungsmöglichkeiten geschaffen worden. 2-3 Stellplätze für Campervans waren da und andere Gäste konnten in kleinen Hütten unterschiedlicher Art übernachten. Es gab runde Behausungen (Yurt) ähnlich wie in der Mongolei, aber auch einen Bauwagen und Holzhäuser. Und es gab noch ein Aufenthaltsraum für die Gemeinschaft und eine Feuerstelle. Nebenan war eine Weide mit ein paar Pferden. Obwohl sowohl Dusche als auch Strom inklusive waren, war dies die bisher günstigste Übernachtung. Manchmal organisierten die Gäste gemeinsam ein Abendessen. Heute leider nicht. Wir besetzte einen Platz bei den Campervan Parkplätzen und wollten die Sachen im Auto neu organisieren. Die gekauften Styroporflieger wollten sicher verstaut werden. Gefühlt holten wir alles aus dem Auto raus.😄 dabei tranken wir Cider. Irgendwann merkten wir, dass ein paar Wespen um uns herumschwirrten. Sie hatten wohl den süßen Alkohol gewittert. Ab dem Moment schauten wir jeden mal in die Dose bevor wir tranken. Und natürlich war es passiert, dass in meiner Dose plötzlich 2 Wespen waren. Die eine schwamm im Getränk und die anderen flog noch in der Dose. Diese hat zum Glück schnell den Ausgang gefunden. Aber was war mit der anderen?🤔 Da wir bisher die Trinkbecher nicht gebraucht hatten, hatte David sie nach ganz unten ins Auto gepackt, an die wir jetzt so schnell nicht mehr rankamen. Die Schüsseln für Suppe waren die Alternative.😉 Neben uns hatte eine irische Familie in einem Wohnmobil geparkt. Mit der Frau unterhielten wir uns kurz. In der Hütte wo die Küche eingebaut war, stellten wir fest, dass jedes Yurt seinen eigenen kleinen Kochbereich zugeteilt bekommen hat. Das ist cool. Und diverse Essensreste wurden für Doris das Schwein gesammelt. Nach dem Abendessen setzten wir uns an die Feuerstelle, wo ein Vater und sein Sohn bereits das Feuer angeschürt hatten. Dort verweilten wir bis 23 Uhr. Es war eine richtig schöne entspannte und gesellige Runde. Die Kinder konnte Marshmallows am Lagerfeuer warm machen, zwischen zwei Kekse packen und wegnaschen. Sie spielten die ganze Zeit miteinander auf dem Gelände während sich die Erwachsenen am Lagerfeuer unterhielten. Überall gingen Lichterketten, die eine schöne Atmosphäre brachten.

Tag 16 – 16.08.2024: Ich war heute erst um 9 Uhr aufgewacht und hatte wie ein Stein geschlafen.😄 Wir standen auf und ich ging duschen. Die Duschen waren ebenfalls in einem Yurt. In dem runden Gemäuer des Yurt waren alte Glasflaschen als eine Art Fenster eingebaut. Es gab zwei Duschen die räumlich voneinander getrennt waren. Ein schwerer Gardinenvorhang war quasi die Tür für den abgetrennten Duschbereich. Aus der Wand standen flache Steine hervor auf denen Pflanzen in einem Terrakottatopf standen. Nachdem wir alles eingepackt hatten setzten wir uns ins Auto und fuhren zum nahegelegenen Strand um dort zu Frühstück: Naturjoghurt mit Müsli. David hatten den Unfallschaden noch am selben Tag der Versicherung gemeldet und sie wollten die Versicherung des Verursachers ermitteln. Heute kam die Mitteilung, dass die Versicherung nicht ermittelt werden konnte. Hmm mal schauen wie das jetzt weiter geht. Nachdem wir unser Frühstück gegessen hatten, fuhren wir zum ersten Spot, den David zufällig im Internet gesehen hatte. Die Fahrt dauerte ca. 1 Stunde. Vom Parkplatz an der Straße gingen wir knapp 1 km auf einem Schotterweg in den Wald hinein um dann bei der Brücke der Ballysaggartmore Towers anzukommen. An den Türmen waren Hütten angebaut und unter der Brücke floss natürlich ein Fluss entlang. Die Brücke war im gothischen Stil erbaut worden. Auch hier hatten die Pflanzen Nährboden auf dem Gestein gefunden und es wuchsen Moose, ein paar Farne und wenige Bäume. Je nachdem wo sie Platt und Halt finden konnten. Hier war nicht viel los und so ließen wir in Ruhe alles auf uns wirken. Im Anschluss ging es zum Auto zurück. Einige Bäume entlang des Schotterweges waren komplett mit Moos gewachsen. Das sah teilweise schon ziemlich interessant aus und auch da bildeten die Moose auf den Ästen und Baumstämmen den Nährboden für weitere Pflanzen.

Ich hatte noch den Copper Coast Drive inklusive Viewpoint rausgesucht. Das war unser nächstes Ziel. Leider war ein ganzes Stück der Küstenstraße wegen Bauarbeiten gesperrt und wir mussten eine Umleitung fahren, sodass wir nicht viel von der Küste gesehen hatten. Nach dem Ende der Umleitung dauerte es nicht lange und wir kamen am Viewpoint an. Es reichte für einen kurzen Fotostop. Wir bekamen Hunger und überlegten uns nach Waterford zu fahren wo es einen Supermac‘s gab. Ich hatte keine Ahnung was das war, aber es war so ähnlich wie McDonald und BurgerKing. Allerdings gab es auch Sandwiches, Pizza, Eis und Kaffee. Jeder von uns aß einen Burger, Pommes und ein paar Chicken Wings. Am Ende teilten wir noch einen Ferrero Rocher Softeisbecher. Der war richtig lecker. Dann ging es auf die andere Straßenseite zum Super Value für einen kurzen Einkauf. Eigentlich wollten wir jetzt zum Rock of Cashel fahren. Während wir uns bereits auf den Weg dorthin machten, stellte ich fest, dass wir kurz vor Schließung um 17:30 ankommen würden. Entsprechend machte es keinen Sinn das Ziel anzusteuern. Also planten wir um und wollten auf einen Campingplatz in der Nähe. Heute war es etwas schwieriger einen Übernachtungsplatz zu finden, weil eines der beiden letzten Wochenenden in den Schulferien angebrochen war und die Einheimischen ebenfalls unterwegs waren. Wir versuchen es bei The Apple Farm of Tipperary. Ein richtiger schöner Apfelhof mit kleinem Campingplatz. Leider waren sie komplett ausgebucht. Sehr schade, die Location war echt cool, mit den ganzen Holzkisten, einem Hofladen, Gebäuden in denen Saft abgefüllt wurde und einer kleinen Wiese auf der 2 Esel standen und 2 Kaninchen rumhoppelten (vermutlich wilde). Die Eigentümerin war jedoch so nett und nannte uns noch ein paar Plätze in der Nähe wo wir unser Glück versuchten und es war uns auch gnädig.😉 Auf dem Apfelhof gingen wir dann doch noch kurz durch den Hofladen. David kaufte sich Apfelsaft. Er hatte die letzten Tage gerne Orangensaft trinken wollen und dabei das Konzentrat erwischt, was er aber erst beim Trinken feststellte. Er verzog echt fies das Gesicht.😄 Im Supermarkt hatten wir leider nichts anderes als Konzentrat gefunden. Dazu kauften wir noch eine kleine Schale Erdbeeren.🤤 30 Minuten weiter kamen wir beim Glen of Aherlow Caravan & Camping Park an. Die Besitzer super nett. Generell waren hier alle nett und bedankten sich für jede Kleinigkeit. Aufgrund des späten Mittagessens ließen wir das Abendbrot ausfallen und naschten nur ein paar Möhren. 

Tag 17 – 17.08.2024: Der Campingplatz war leider recht unruhig. Bis 23 Uhr und später wurden Glasflaschen entsorgt und aus dem Gemeinschaftsraum drang Musik, die mit Einwurf von Münzen ausgewählt werden konnte. Gegen 8 Uhr hatten wir alles zusammengepackt und machten uns auf den zum Rock of Cashel, was wir gestern Abend zeitlich nicht mehr geschafft hatten. Jetzt wollten wir direkt zur Öffnungszeit um 9 Uhr da sein. Wir parkten auf dem danebengelegenen Parkplatz und gingen den Hügel hinauf. Ein richtiger Berg war es ja nicht. Oben angekommen wollten wir uns Tickets kaufen, wurden auch gefragt ob wir eine Führung mitmachen wollten. Wir wollten nicht. Eigentlich sollte der Eintritt 8€ kosten, aber auf dem Kassenbon stand 0€ und wir hatten auch nichts bezahlt. Wir waren verwundert. Also gingen wir über das Gelände mit der teilweise zerfallenen Kathedrale, wo auch noch heute manchmal Menschen beerdigt werden. Manche Gräber hatten eine ebenerdige Steinplatte in der Größe des Grabes über die manche leider rübergingen. Vermutlich weil sie es sich als Grab erkannten. Wir waren relativ schnell durch. Es gab jedoch eine Tür die verschlossen war und es uns interessierte was dort noch zu sehen war. Wir fragten einen Mitarbeiter, der uns sagte, dass man dort nur mit einer Führung rein konnte und dass derzeit die National Heritage Week (Das Erbe von Irland wird gefeiert) wäre, weshalb sowohl der Besuch als auch die Führung kostenfrei sei. Die nächste Führung würde in 45 Minuten um 10:30 Uhr starten. Wir entschieden uns zu warten und bekamen an der Kasse ein Bändchen. Das warten zog sich etwas in die Länge. Langsam kamen immer mehr Leute, auch die ein oder andere Reisegruppe mit einem Bus. Bei der Führung erhielten wir einige Informationen zu der Geschichte. Der besagte Raum, den wir sehen wollte war das Innere einer nachträglich angebauten Kirche. Weil man dort noch ein paar wenige Wandmalereien sehen konnte, waren Maßnahmen für deren Erhalt vorgenommen worden, Stichwort Luftfeuchtigkeit etc.

Nach der einstündigen Führung gingen wir zum Auto zurück und fuhren nach Kilkenny zum Campingplatz. Auf dem Weg dorthin stand auf einem Straßenschild Horse and Jockey…das schien ein Ort zu sein.😄 Bereits gestern hatte David von einem Lied erzählt, weil wir durch das County Tipperary gefahren waren. Er überraschte mich im Auto damit, dass er es abspielte und teilweise mitsang: „It’s a Long Way to Tipperary“ von Nathan Lay.😉 Am Campingplatz kamen wir gegen 12:30 Uhr an. Der Inhaber kam mit einem Golfcar zur Rezeption gefahren und zeigte uns nach dem Check-In wo wir aufbauen durften. Wir bekamen den Platz neben einer deutschen Familie, die gerade erst in Irland angekommen war. Das Auto war gerade einmal abgestellt, da kamen wir schon ins Gespräch und haben Tipps gegeben wo man hinfahren könnte. Unser Reiseführer, den wir ebenfalls geschenkt bekommen hatten, und ein kleiner Katalog mit Campingplätzen wurde direkt weitergereicht. Im Anschluss bauten wir unser Zelt auf und aßen Mittag. Von zu Hause hatten wir uns ein Glas Eingemachtes Pulled-Pork mitgenommen. Im Supermarkt hatten wir noch Wraps und Salat besorgt und machten uns nun Wraps daraus. Das war sehr lecker. In der Mitte der großen Campingfläche war eine eingezäunte Weide auf der zwei Ponys standen. Wir mussten natürlich direkt hingehen und streichelt. Eine Dame die ebenfalls am Zaun stand und von den Ponys Fotos gemacht hat, sagte mir, dass die Ponys gerettet wurden. 

Gegen 14 Uhr wollten wir uns auf den Weg in die Stadt Kilkenny machen. Es waren nur wenige Kilometer. Ich war aber zu faul zu Fuß zu gehen, deswegen entschieden wir uns Elektrofahrräder von bolt zu nehmen, die an der Rezeption des Platzes abgestellt waren. Leider musste sich jeder mit seinem Handy selber ein Fahrrad freischalten, aber dann ging es los. Davids Fahrrad machte nach eine kurzen Zeit komische Geräusche, aber wir sind trotzdem gut angekommen. Wir mussten noch eine Abstellfläche finden und nach knapp 15 Minuten und 2,60€ waren wir in der Stadt. Übrigens haben die Fahrräder meine Federung was bei Kopfsteinpflaster oder Schotterweg nicht ganz so angenehm ist.😄 wir gingen ein bisschen durch die Straßen und engen Gassen hin zum Kilkenny Castle. Das haben wir aber nur von außen angeschaut. Heute Nacht um 23 Uhr sollte das Schloss schön beleuchtet sein. Ein Highlight welches vom 14.-17. August stattfindet und frei zugänglich ist. Das Castle wir dann von außen beleuchtet und man geht durch den Garten. Mal schauen ob wir das heute schaffen würden. 

Um 16 Uhr hatten wir vor ein paar Tagen online eine Führung bei der Brauerei Smithwick & Sons Irish Ale gebucht. Unser Tourguide sprach sehr schnell, weshalb ich nur einzelne Worte verstand. Das war etwas schade. David verstand mehr und erzählte mir im Nachgang ein paar Sachen. Ein bisschen konnte ich mir den Prozess zum Glück herleiten. Dieses Mal gingen wir nicht direkt durch die Produktion wie bei der Old Bushmills Distillery. Es war jedoch gut hergerichtet und man hatte sich Mühe gegeben. Kurz vor dem Ende machte man eine Geruchsprobe der verschiedenen Zutaten, das war interessant. Zu Schluss gab es wieder zum verköstigen zwei Gutscheine und man konnte sich aussuchen was man trinken wollte. David trank das Kilkenny und ich trank das Red Ale. Mir hat es erstaunlich gut geschmeckt, es war nicht zu hopfig und erinnerte mich ein wenig an das Icedbier von Herri. Dann ging es unweigerlich wieder durch den Shop um aus der Nummer rauszukommen.😉 Im Innenhof der Brauerei war eine Art kleiner Biergarten aufgebaut und eine DJane legte ein paar Schallplatten aus den 60er und 70er Jahren auf. Dazu hatte sie statt normalen Kopfhörern ein Schnurtelefon als Lautsprecher zum Vorhören der Musik. Das passte alles richtig gut zusammen. Er bestellten uns ein Bier und einen Cocktail. Leider waren alle Sitzplätze belegt, im Gegensatz zu vor einer Stunde als wir hier ankamen und noch ein anderer DJ auflegte. Irgendwann wurden auf einer Bank zwei Plätze frei und wir fragten das dort sitzende Ehepaar ob wir uns dazugesellen durften. So saßen wir dort 3 Stunden und unterhielten uns ausgiebig mit den beiden. Sie waren super nett. Kurz vor Ladenschluss bestellte ich noch eine Pizza aus dem Steinofen die auch sehr gut war. Getränketechnisch hatte ich den mit zwei Sachen auszuprobieren. Die eine war gut. Den Whiskey Sour musste David austrinken.😄

Nachdem sich die beiden verabschiedet hatten und wir unsere Getränke geleert hatten gingen wir die Straßen entlang und suchten nach einem Pub. Der Pub in den David rein wollte, war sehr leer, entsprechend war uns das suspekt und wir suchten weiter. Beim nächsten belegten Pub gab es keine Cocktails und die Musik plärrte unerträglich schrill und laut aus den Lautsprechern. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite tranken wir im Left Bank ein Getränk. Wir hatten irgendwie noch ein wenig Hunger. Leider servierten sie im Pub kein Essen mehr. Also gingen wir weiter und landeten im The Grapevine. Wir waren schon etwas lustig drauf und bestellten uns ein Bruschetta und 2 Tapas sowie eine Flasche süßen Rotwein. Da es bereits 21:30 Uhr war kam das Essen schnell auf den Tisch. mehr als ein Glas vom Wein war für uns heute jedoch nicht drin und wir nahmen die teure Flasche inkl. Inhalt mit. Zum Campingplatz fuhren wir mit einem Taxi welches David über die Uber App bestellt hatte. Afrobeats begleiteten uns die paar Minuten „nach Hause“. Als wir beim Kilkenny Castle vorbeifuhren sahen wir eine laaaange Menschenschlange die darauf wartete in den Garten reingehen zu dürfen um die Lichtinstallation zu begutachten. Irgendwie schade, dass wir das nicht mehr gesehen haben. Andererseits war 23 Uhr auch schon ziemlich spät.😄😉

Tag 18 – 18.08.2024: Der Campingplatz lag an einer Straße auf der gelegentlich ein Auto vorbeifuhr. Straße und Camping waren durch Gebüsch und Bäume getrennt. Als wir aufstanden und duschen gingen, waren die beiden Ponys noch am schlafen und lagen auf ihrer Weide. Sie schienen sich wohl zu fühlen. Wir verabschiedeten uns von der deutschen Familie neben uns und fuhren um 9 Uhr nach Dublin. Gegen 10:15 Uhr fuhren wir in Dublin ein und suchten nach einem möglichst kostenfreien Parkplatz. Die Ausschilderung war ziemlich bescheiden, sodass wir an dem ursprünglich ausgesuchten vorbeifuhren. Bisher waren nicht viele Menschen auf der Straße, vielleicht weil es Sonntag war.😉 Letztendlich parkten wir auf einem Platz am Straßenrand in der Nähe der Guinnessbrauerei. Das parken war an Sonntagen kostenfrei. Bei der Brauerei hielt der Hop-On-Hop-Off Bus, in den wir einsteigen wollten. Die Tickets kauften wir online. Mit dem Bus bekam man in recht schneller Zeit einen guten Überblick über die Stadt. In der näheren Umgebung zur Brauerei roch man, dass hier Bier gebraut wurde. Hier standen auch wieder Kutschen mit denen man mitfahren konnte. Wir vermuteten, dass sie Irish Traveller waren, sind uns aber nicht sicher. Wir stiegen bei Station 7 Guinness Brauerei in den Bus ein. Die Linie hatte insgesamt 31 Haltestellen. Bei Haltestelle 1 wollten wir aussteigen. Somit erhielten wir erstmal allerlei Informationen über verschiedene Gebäude und Sehenswürdigkeiten in Dublin. Der Bus fuhr am Phoenix Park vorbei. Der Phoenix Park ist eine große Parkanlage und die grüne Lunge der Stadt. Mit einer Fläche von 707 ha und einer umschließenden Mauer von 11 km Länge ist der Park eine der größten innerstädtischen Parkanlagen der Welt. Neben diversen Sportgeländen, wie z. B. für Cricket und Polo, ist im Phoenix Park auch der Dubliner Zoo untergebracht. Auf dem Parkgelände lebt ein frei laufendes Rudel Damwild. Das fand ich ziemlich beeindruckend, dass es hier einen so großen Park gab. Die deutsche Stimme des Busses verriet uns, dass das Brauereigelände 2ha groß ist und täglich 10 Millionen Gläser Guinness weltweit getrunken werden. Wir fuhren am Hauptpostamt vorbei welches als Nullpunkt für die Streckenmessung z.B. auf Straßenschildern genutzt wird. Dann kamen wir am The Merrion Hotel vorbei. Die Mitarbeiter waren edel gekleidet und vor dem Hotel hielt sich eine Menschentraube auf. Wir fragten uns, was bzw. wer dort wohl residiert. Als wir dichter kamen, erkannten wir die ACDC T-Shirts die ein Großteil der Menschen trug. Wir näherten uns langsam der Station 1, bei der wir ausstiegen. Hier war das Trinity College, eine renommierte Uni und die älteste von Irland und eine der ältesten der Welt. Hier wollte ich gerne in die alte Bibliothek, die ihren ganz eigenen Charm haben soll. Hier war auch das Book of Kells ausgelegt, eine illustrierte Handschrift aus dem 8. oder 9. Jahrhundert und zählt zum Weltdokumentenerbe. Da wir nicht die einzigen waren, die sich die Bibliothek anschauen wollten, muss man leider auch hier vorher Tickets kaufen. Das hat bei uns leider nicht in den Zeitplan gepasst. Also besorgten wir uns schnell etwas zum Essen und stiegen wieder in den Bus, der uns wieder zur Guinnessbrauerei bringen sollten, wo wir zu 14:30 Uhr online eine Führung gebucht hatten.

Man buchte quasi einen Zeitslot in dem man in das Storehouse reingelassen wird. Alle 15 Minuten begann ein neuer Slot, viel früher brauchte man auch nicht dort sein. Es war alles gut organisiert. Wir schätzen dass hier täglich eine vierstellige Personenanzahl durchging, was ich schon ziemlich krass finde! Als wir endlich drinnen waren, haben einen die Eindrücke zunächst etwas überwältigt. Es war laut und es war viel los. Ein Mann mit Mikrofon versammelte uns um sich. Vor ihm war im Boden der Pachtvertrag über 9000 Jahre von Arthur Guinness aus dem Jahre 1759 eingelassen. Er hatte den Standort aufgrund der nahegelegenen Wicklow Moutains und deren gutes Trinkwasser ausgewählt. Das Storehouse ist geformt wie ein riesiges Guinnessglas und hat 7 Etagen auf denen wir einiges erleben würden. In der Mitte waren die Rolltreppen angeordnet, sodass dieser Raum offen war. Die Ausstellungsflächen waren im äußeren Bereich. Es war eine rein Selbstgeführte Tour. Wie sollten sie auch sonst wie viele Menschen pro Tag durchschleusen. Nachdem der Mann fertig geredet hatte, gingen wir los und folgten den Pfeilen durch die Ausstellung. Es war ein Erlebnis wie in einem Naturkundemuseum, oder eher gesagt wie bei Willy Wonka in der Schokoladenfabrik. Auf den ersten zwei Ebenen wurden die 4 Zutaten vorgestellt und der Herstellungsprozess erklärt. Das Stout hat aufgrund der Röstung der Gerste die dunkle Farbe. Früher wurden 1000 Holzfässer pro Woche von 300 Leuten gefertigt. Sie nutzen seit 1903 die selbe Hefekultur, die bei -196 Grad in flüssigem Stickstoff aufbewahrt wird. In den nächsten Ebenen folgte eine Verkostung des Bieres, Livemusik, sowie digitalisierte TV Werbungen von 1955 bis 1995. An dem Tag wo Fernsehen in England verfügbar war, hatte Guinness bereits seine erste Werbung am Start. Wir hatten mit unseren Eintrittstickets einen Gutechein für ein Stoutie erhalten. Da wird ein Foto von einem gemacht, welches dann auf den Schaum des Bieres aufgebracht wird. Es dauerte ein bisschen aber dann konnten wir uns einen kleinen Tisch mit Sitzhockern sichern. Ein Pärchen aus Edinburgh gesellte sich zu uns, weil noch Platz war und wir unterhielten uns kurz. Dann folgte noch eine Ebene mit Restaurants und ganz oben gab es noch mal eine Bar, wo wir unseren zweiten Gutschein für ein Getränk einlösen konnten. Im Anschluss gingen wir im Erdgeschoss noch mal durch den Shop. Nachdem wir 2,5 Stunden dort verbracht hatten gingen wir zum Auto. Es war zum Glück noch alles da. Wir fuhren kurz zum nächsten Supermarkt um noch ein paar Kleinigkeiten zum grillen und ein paar Mitbringsel zu besorgen. Dann ging es zum Campingplatz und wir grillten noch mal lecker.

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Stay tuned! Lisa und David

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