Part 3/3 Lappland

13.02.2025 – Tag 5: Heute standen wir gegen 8 Uhr auf und gingen um 9 Uhr zum Frühstück. Nach dem Frühstück aber noch im Speiseraum checkten wir uns für den Rückflug ein. Eigentlich wollten wir wieder zusammensitzen, außer Karsten, der gerne ein bisschen mehr Beinfreiheit haben wollte. Wir wollten dieses mal so schlau sein, dass jeder sich selber eincheckt, damit David nicht die Handynummern und E-Mail Adressen kopieren musste. Tja, leider ist der Plan nicht so ganz aufgegangen, weil wir eine Fehlermeldung bekamen, als wir es alle gleichzeitig versuchten. Obwohl sich jeder einen abgesprochenen Sitzplatz ausgewählt hatte. Außer Chrissi, der hatte seinen Platz bekommen. Dann versuchten wir es nacheinander, aber die Plätze die wir vorher ausgewählt hatte, waren noch reserviert bzw. vergeben. Also saßen wir jetzt über 4 Reihen verteilt. Als wir das geklärt hatten konnten wir zur Hütte zurück gehen. Im Haus zurück kopierte ich mir kurz die Fotos von Davids Handy runter, damit ich den nächsten Blogbeitrag fertig machen konnte, während die Jungs zum Supermarkt gingen um noch ein paar Besorgungen zu machen. Ich ärgerte mich 1,5 Stunden mit dem hochladen von Bildern rum, weil das Internet irgendwie nicht so wollte wie ich. Ich war dann aber pünktlich fertig, als sie von ihrer Einkaufstour zurück waren. Der Himmel war heute bedeckt, obwohl die Wettervorhersage in verschiedenen Apps sagte, dass heute keine Wolken in Aussicht sein sollten. Es hatte -7 Grad und in der kommenden Nacht sollten die Temperaturen auf -14 Grad sinken. Heute ging es für uns erst wieder um 13:50 Uhr zum Hotel, bis dahin machte jeder ein bisschen sein Ding. Warme Kleidung war angesagt. Denn heute machten wir eine geführte Tour mit Schneemobilen.
Wir wurden von unserem Guide eingesammelt und gingen in den Keller des Hotels. Dort mussten wir die AGB unterschreiben, nachdem er uns ein paar Informationen darüber gegeben hatte (Jeder der Fahren wollte, musste einen gültigen Führerschein besitzen). Daraufhin bekamen wir eine Sturmhaube und einen Helm ausgehändigt und gingen raus. Es waren alle von der Lapland Travel Gruppe dabei. Man fuhr immer zu zweit ein Snowmobil. Wir stellten uns alle um eine Schneemobil an dem uns die Bedienung erklärt wurde und auf was wir sonst noch zu achten hatten. Es gab auch ein paar Armsignale mit den Bedeutungen „Achtung“, „Anhalten“ und „Losfahren“. Es fuhren insgesamt 3 Guides mit, einer Vorne, eine in der Mitte und der letzte ganz hinten. Wenn der vordere Guide ein Armsignal machte, mussten alle dahinter das Signal nachmachen, damit auch der letzte etwas davon mitbekam. Und dann ging es los. David fragte noch kurz, ob er mit der Drohne fliegen durfte und klärte mit dem ersten Guide alles ab. Ich fuhr die erste Hälfte der Strecke. Schön mit Heizung am Lenkrad und der Abwärme vom Motor an den Füßen. Auf dem Weg raus aus der Ortschaft kreuzten wir einige Wege von Skilangläufern, Wanderwegen und Straßen bis wir irgendwann am See rauskamen. Es ging durch den Wald, immer mal wieder kleine Hügel hoch und wieder runter. Die meiste Zeit ist man so 20km/h gefahren, weil der Weg für die Snowmobile teilweise sehr wellig und uneben war. Zwischendurch musste David einmal den Akku der Drohne tauschen. Als wir nach ca. 30 Minuten an dem See ankamen, fuhren wir direkt auf den See, wo ich noch mal kurz auf 30km/h beschleunigen konnte und hielten dort auf eine kleine Pause mit heißem Beerensaft, der aus flüssigem Konzentrat und heißem Wasser in Papierbechern gemischt wurde. Dazu gab es Kekse. Jetzt fand auch der Fahrerwechsel statt. Ich wurde mit der GoPro ausgestattet und filmte ein bisschen die Fahrt, nachdem unsere Pause nach 10-15 Minuten beendet war. Der Himmel blieb den ganzen Tag über bedeckt, es war aber nicht grau in grau. Die Wolken waren sowohl bläulich als auch gelblich gefärbt, was sich immer abwechselte. Zwischendurch blitze immer ein hauch blauer Himmel durch. Gefühlt hatte David mehr Fahrzeit, aber ich war ja auch nicht wirklich beschäftigt.;) Und dann sah ich plötzlich nur wenige Meter von unserem Weg entfernt im Wald ein einzelnes Rentier, was gerade Flechte vom Baum fraß. Es ließ sich absolut nicht von den Motorengeräuschen unserer Schneemobile stören. Gegen 16 Uhr kamen wir wieder am Hotel an, sortierten unsere Helme im Regal ein, legten die Sturmhauben in einen Behälter und gingen wieder nach Hause. Nils, Niklas und David gingen direkt in die Sauna, die vor unserem Ausflug mit einer Zeitschaltuhr eingeschaltet worden war.



Um ca. 18:30 Uhr gingen wir zum Abendessen. Dort sprach uns das eine Pärchen an, mit dem wir gelegentlich gequatscht oder am Tisch gesessen hatten. Sie hatten heute ihre Polarlicht-Wanderung, unsere war erst morgen. Sie hatte heute ihren 30. Geburtstag weshalb sie ein bisschen Bier besorgt hatten und eigentlich gehofft/gedacht hatten, dass wir mit dabei wären und wir anstoßen könnten. Wir hatten in der Nacht eh vor, auch eine kleine Wanderung zu machen. In der Hoffnung noch mal Polarlichter zu sehen. In den letzten Tagen war es uns nicht so ganz vergönnt, weil wir aber auch einfach platt und müde ins Bett gefallen waren. Die Wahrscheinlichkeit, dass Polarlichter zu sehen sein könnten, hielt sich auch in Grenzen. Wir sagten, dass wir dann ja einfach zu denen dazukommen könnten. Also zogen wir uns um 21:30 Uhr wieder dick an. Das Anziehen im Haus musste schnell gehen, weil man sonst vor Hitze fast einging. Dann stiefelten wir los durch die kalte Nacht. Im Licht der Straßenlaternen und unserer Taschenlampen glitzerte der Schnee. Durch die Kälte waren die befahrenen Straßen mittlerweile glatter geworden und man musste mehr aufpassen sich nicht auf den Pinsel zu legen. Wir gingen zu der offenen Fläche bei der ich zu dem einen Sonnenaufgang hingegangen war und liefen dann parallel zu den Loipen Richtung Café Aurinkotupa, wo David und ich mit Lukas waren. Durch den dicken Anzug wurde einem extrem warm, was nicht unbedingt vorteilhaft war, wenn man schwitzte. Nach ca. 30-45 Minuten kamen wir an der Hütte an, wo die anderen bereits ein Feuer gemacht hatten und den Schnee der Dächer nutzten, um warmes Wasser für die Getränke zu machen. Ungefähr 1 Stunden standen wir dort mit den anderen, tranken Bier, Glühwein (den wir uns mitgebracht hatten) und Ratzeputz. Wir unterhielten uns und lachten viel. Eine schöne gesellige Runde, doch Glück mit dem Wetter hatten wir leider nicht. Die ganze Nacht hätte man Polarlichter beobachten können, wenn die Wolken nicht gewesen wären. Das Glück war nicht auf unserer Seite. Irgendwie war die Anspannung und der Wunsch aber auch schon nahezu verflogen, dass man unbedingt Polarlichter sehen wollte und wir waren alle erleichtert, dass wir bereits am Anfang der Woche das Glück gehabt hatten Polarlichter zu sehen. Eine schöne Zeit hatten wir trotzdem. Ganz allmählich kroch die Kälte durch die Kleidung (es hatte doch nur -7 grad statt der angesagt -14 Grad) und man merkte, dass einem im Vorfeld zu warm geworden war. Nach und nach machten sich die anderen der Gruppe auf den Weg nach Hause. Wir blieben nur kurze Zeit länger und machten uns auch auf den Heimweg. Die Beine waren mittlerweile ziemlich schwer geworden und es war anstrengend die ganze Kleidung und den Kamerarucksack, insgesamt 8-10kg mehr Gewicht, mit zu schleppen. Um 23:40 Uhr kamen wir wieder am Haus an und ich hatte sage uns schreibe gut 19.000 Schritte und knapp 14km auf der Uhr.
14.02.2025 – Tag 6: Heute ging es wieder um 9 Uhr zum Frühstück. 4 von 6 von uns waren heute ziemlich geschafft von den ganzen Aktivitäten und Eindrücken der letzten Tage. Eigentlich war gestern im Gespräch, ob man sich für den heutigen Tag noch mal Snowmobile leiht, um durch die Gegend zu fahren, vielleicht auch ein bisschen schneller als 30km/h.;) Deswegen hatten David und Niklas am gestrigen Abend beim Verleih auf dem Weg zum Hotel nach Preisen gefragt. Die ursprüngliche Idee war, dass wir alle losziehen würden, aber heute kristallisierte sich heraus, dass nur David und Niklas noch Energie für die Aktion hatten. Beim Verleiher am Hotel waren allerdings doch keine Snowmobile frei. Sie kontaktierten einen anderen Verleiher der in 30 Minuten zu Fuß zu erreichen und am See zu finden war, wo wir gestern auch gefahren sind. Dort war auch der kleine Supermarkt. Nils, Karsten, Chrissi und ich blieben in der Hütte und machten uns einen ruhigen Tag bis es um 17:20 Uhr am Hotel in den Reisebus ging, der uns zum Snowvillage fahren sollte. Wir machten den Kamin an, es wurde in Büchern gelesen, die Sauna wurde genutzt und ich habe ein bisschen Bilder bearbeitet und war mega happy mit meinen Fotos von den Polarlichtern! Gegen 15:30 Uhr kamen David und Niklas von ihrem Ausflug zurück.

Gastbeitrag von Niklas: Nachdem unsere gesamte Gruppe am Donnerstag eine geführte Snowmobile-Tour durch das eisige Lappland gemacht hatte, informierten wir uns, ob man sich nochmal selbst Snowmobile ausleihen könnte. David und ich wollten unbedingt wissen, was man aus den Snowmobilen rausholen kann, weil wir bei der Tour nicht annähernd die ganze Power ausnutzen konnten, die in den Mobilen steckte. Wir reservierten nach dem Abendessen ein Snowmobile für den Folgetag. Am nächsten Morgen nach dem Frühstück gingen wir voller Vorfreude zum Verleih. Wir wollten Bescheid geben, dass wir uns noch schnell unsere dicken Schneeanzüge aus der Blockhütte holen würden, doch niemand wusste von unserer Reservierung. Der Verleiher hat unsere E-Mail einfach nicht gelesen und es stand kein Snowmobile zur Verfügung. Auf dem Weg zur Hütte fand David bei Google direkt eine Alternative und buchte ein Snowmobile für uns. Hier hat alles funktioniert und wir haben von der Besitzerin eine sehr abenteuerliche Route bis auf den Gipfel des Ylläs bekommen. Wir hatten ein sicheres Auftreten, da wir ja gestern schon mit gedrosselten Snowmobilen gefahren sind. Dennoch mussten wir fragen, wie man den Rückwärtsgang einlegt. Dann ging es mit dem ungedrosselten Snowmobile los. Wir fuhren deutlich schneller als am Vortag durch das Gebiet um den Ylläs. Nach ca. 10km trafen wir auf eine kleine Gruppe, aus der ein Fahrer vom Weg abgekommen war und eine Birke umgefahren hatte. Wir fragten, ob wir helfen können. Sie sagten, dass alles gut und keiner verletzt ist. Wir fuhren weiter in Richtung Äkäslompolo und sahen auf dem Weg einen landenden Heißluftballon. Dieses Spektakel schauten wir uns natürlich an. Der Weg wurde immer steiler, da wir uns immer weiter dem Gipfel näherten. Kurz vor dem Gipfel wurde der Weg so steil, dass wir nicht anhalten durften. Ein Anfahren wäre nicht mehr möglich gewesen und beim Umdrehen wäre das Snowmobile umgekippt. Außerdem wurde es immer kälter. Auf dem Gipfel tranken wir einen Kakao, um uns aufzuwärmen und die Visiere vom Helm aufzutauen. Auf der anderen Seite des Berges ging es wieder hinunter, bis wir auf einem zugefrorenen See die Leistung von unserem Gefährt testen konnten. Wir beschleunigten auf der ebenen Strecke bis 111km/h, was sich mit dem Snowmobile wie fliegen anfühlte. Schlussendlich sind wir in 3,5 Stunden, 49km gefahren und hatten sehr viel Spaß.












Um 17 Uhr gingen wir also zum Hotel, wo uns ein kleinerer Bus zu acht zum Snowvillage fuhr. Die Busfahrerin erklärte uns, dass noch ein großer Reisebus von Lapland Travel ankommen würde. Der Guide hätte unsere Tickets und wir könnten mit ihm reingehen. Von draußen sahen wir schon die aufgetürmten Schneehügel und waren gespannt was uns drinnen erwarten würde. Es dauerte nicht lange und der besagte Bus fuhr auf den Parkplatz. Recht viele Leute stiegen aus dem Bus aus. Alle gingen schnurstracks in Richtung Eingang. Wir waren zunächst unsicher, ob wir uns einfach der Gruppe anschließen sollten. Wir taten es einfach und versuchten den Guide ausfindig zu machen, was uns schnell gelang. Er war Niederländer und sprach hauptsächlich englisch mit den Leuten, ein bisschen deutsch konnte er auch. Wir hatten 1 Stunde Zeit auf eigene Faust die eisigen Räume mit diversen Kunstwerken aus Schnee und Eis, die mit Hilfe von farbigem Licht stimmungsvoll in Szene gesetzt wurden, zu erkunden. Thematisch wurde dieses Jahr vieles unter dem Motto „unter dem Meer“ gestaltet. Es war echt beeindruckend mit welcher detailliebe die ganzen Figuren in den Schnee geschnitzt waren. Teilweise gab es einen runden Raum von dem mehrere Gänge in weitere Räume gingen. Ich hatte kurz Sorge, dass man den Überblick verlor, aber diese Sorge war unbegründet. An einer Stelle gab es auch eine art Disko mit Bar. An der bar konnten wir uns wieder ein kostenfreies Getränk, Kakao oder Berry Juice, aussuchen. Es gab auch Sitzgelegenheiten aus Eis, das wurde aber trotz der Skikleidung schnell kalt am Hintern. Richtung Ausgang gab es noch einen kleinen Film, der zeigte wie das Snowvillage jährlich entstand.










Um 18:45 Uhr ging es für uns wieder zurück zum Hotel, wo wir direkt zum Abendessen gingen. Weil Valentinstag war, waren scheinbar einige Tische reserviert worden und wir fanden keinen Tisch für 6 Leute und teilten uns auf. David und ich setzten uns zu dem Pärchen, wo sie gestern Geburtstag hatte. Heute dauerte die Bedienung gefühlt länger als sonst, die Hütte war ja auch voll. So mussten wir uns nach dem Essen etwas sputen. Um 20:45 Uhr sollte es vom Hotel aus zu unserer letzten Aktivität mit Denise und Dilara gehen, Aurora Expedition. Vorher wollten sich alle noch dick anziehen und wir wollten noch unseren Glühwein und den Ratzeputz mitnehmen. Es war ein hecktisches Gewusel in unserer Hütte. Wir waren auch ein paar Minuten zu spät dran. Dann gingen wir zusammen wieder zu der selben Stelle an dem Café, wo wir gestern auch schon waren. Nils fuhr mit Denise im Auto schon mal vor um das Feuer anzumachen. Vor dem Abendessen hatten wir wolkenfreien Himmel, was mittlerweile wieder anders aussah. Grundsätzlich war die Wolkendecke aber nicht so geschlossen wie am Vortag. Die Straßenlaternen waren noch an und gingen erst um 22 Uhr aus. Am Himmel waren Wolken, ich machte aber trotzdem einfach mal ein paar Bilder in den Himmel, vielleicht konnte man ja etwas Farbe erkennen. Und tatsächlich, ab und zu blitze ein bisschen grün zwischen den Wolken hervor. Hoffentlich zog es noch auf, sodass wir die Polarlichter wirklich sehen konnten. Kurz vor 22 Uhr zog der Himmel genau über uns auf und das Tanzen der Polarlichter am Himmel war zu sehen und wurde auch stärker. Mittlerweile wussten wir ja auch schon wonach man Ausschau halten musste, wenn es nicht sehr deutlich zu sehen war. Wir ärgerten uns, dass die Straßenlaternen noch nicht aus waren und die 2 Minuten bis es soweit sein sollte, fühlten sich wie eine Ewigkeit an. Und dann gingen sie endlich aus und wir konnten die Lichter besser beobachten. Ca. 1,5 Stunden gab es immer wieder ein auf und ab der Intensität und dann knallte es plötzlich direkt über unseren Köpfen. Es war so krass, dass wir alle aus dem Staunen nicht mehr herauskamen. Wir sahen grün, lila, rot und eine Überlagerung der Farben, also weiß. Manche hatten sich zum beobachten in den Schnee gelegt. Das Spektakel hielt nicht lange an und es flaute wieder ab. In dem Diagramm „Polarlicht-Aktivität“ kann man einen Peak um 21 Uhr UTC sehen, das hatten wir gesehen. Ich war so geflasht und happy, dass ein paar Freudentränen kullerten. Es war einfach ein grandioser Abschluss unseres Finnland Abenteuers. Bei Lapland Travel hieß unsere Gruppe „Aurora Aviators“, kein Wunder, dass wir heute so ein großes Glück hatten!;) Wir alle haben uns unglaublich gefreut und waren dankbar für diesen Abschluss. Beseelt und glücklich gingen wir wieder zurück. Nur mit 8 Personen, weil die anderen das Auto nahmen. Für uns war kein Platz mehr, aber das war ok, so konnten wir uns wieder warm laufen. Gegen Mitternacht kamen wir wieder im Haus an und fielen in die Betten.





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Lisa & David