Part 1/3 Lappland

09.02.2025 – Tag 1: Ab 6:30 Uhr standen die Ersten auf, um sich für den anstehenden Tag bereitzumachen. Heute war die Devise warm, aber nicht zu warm anzuziehen, weil wir uns aktiv bewegen würden bei einer Schneeschuhwanderung. Gegen 8:00 Uhr brachen wir auf zum Hotel, das wir nach 10 Minuten zu Fuß erreichten, um zu frühstücken und für die Wanderung gestärkt zu sein. Sowohl von unserer Hütte aus als auch vom Hotel hatte man einen hervorragenden Blick auf die Skipiste, die den ganzen Tag unter Flutlicht beleuchtet war. Um 9:00 Uhr ging es dann los. Wir fuhren mit 11 Leuten in zwei Etappen zum Skigebiet. Dort bekamen wir die Schneeschuhe. Für diejenigen, die noch nie Schneeschuhe benutzt hatten, wurde erklärt, wie man die Schuhe richtig „anzieht“. Und dann ging es auch schon los. Es hatte heute -4 Grad, aber der Wind war schon recht eisig, obwohl er nicht sehr dolle wehte. Denise erklärte uns, dass die Schilder für die Wanderwege im Winter anders waren als im Sommer. Darauf sollte man achten. Außerdem konnte es sein, dass sich die Wege für Wanderer und für Skilangläufer kreuzten. Man sollte aufpassen, dass man die Loipe für die Skilangläufer beim Überqueren nicht kaputt machte. Wir starteten unsere Wanderung und gingen den Weg durch den Wald.





Leider war vor kurzem der ganze Schnee von den Bäumen heruntergefallen. Eigentlich hatte ich mich darauf schon sehr gefreut. Einfach ein schönes Fotomotiv. Aber so ist das manchmal. Dafür konnten wir ein bisschen Ausschau nach Tierspuren im Schnee halten. Ich fand ein paar Mal die Spuren von Hasen. Direkt am Anfang probierten wir alle die Wirkungsweise der Schneeschuhe aus und stapften parallel abseits des Wanderweges durch den tiefen Schnee. Es war sehr lustig, weil man trotzdem manchmal etwas tiefer eingesunken ist und man teilweise Hilfe brauchte um da wieder raus zu kommen. Der Weg schlängelte sich durch den Wald mit ein paar kleinen Anhöhen, die man aber auch wieder herunter kam. Es war eine Tour, die gut jeden machbar war. Mit der Zeit wurde einem natürlich auch warm, im Wald merkte man die Wind auch nicht so. So zog man dann doch die dicken Handschuhe aus und eine Jackenlage. Man sollte möglichst vermeiden, dass man anfängt zu schwitzen. Nur unweit von unserem Ziel entfernt mussten wir die Strecke mit den Loipen überqueren. Chrissi schaffte es als erster leider die Bahn an der Stelle fast komplett zu zerstören. Der Ansatz sah wirklich gut aus aber dann ist es voll nach hintern losgegangen.:D Es war irgendwie trotzdem lustig. Der Schlüssel war es seitlich rüber zu steigen. Nach ca. 45 Minuten kamen wir an einer kleinen Schutzhütte an. Dort zogen wir die Schneeschuhe aus, machten ein kleines Feuer und tranken den von Denise mitgebrachten Tee und Kekse und plauschten ein wenig. David flog noch mit der Drohne und wir machten ein kleines Gruppenfoto. Irgendwann machten wir uns wieder auf den Rückweg, die selbe Strecke. Am Anfang gab Denise denen die wollten die Aufgabe ein kleines Wettrennen durch den tiefen Schnee zu machen, um wieder warm zu werden. Karsten, Nils, Chrissi und Niklas und noch jemand anderes machten die Aufgabe mit. Es war sehr lustig anzusehen, weil auf den ersten Metern einige Hinfielen und vor lachen kaum wieder hoch kamen. Nils hat das Rennen gewonnen. David hatte die Drohne wieder rausgeholt und wollte uns während des Rückwegs von der Drohne verfolgen lassen. Er hatte ein bisschen Schwierigkeiten, schaffte es stellenweise dann aber. Sie verlor uns nur immer wieder, weil man zwischen den Bäumen verschwand und sie damit ihr Verfolgungsziel verloren hatte. Als wir wieder weiter im Wald waren, hatten wir David verloren und musste einige Zeit auf ihn warten. Er hatte die Drohne eingepackt, um sie nicht im Wald landen zu müssen.





Auch auf dem Rückweg ging man immer mal wieder durch den tiefen und unberührten Schnee. Gegen 12 Uhr waren wir zurück an der Skipiste. Mittlerweile war es schon etwas anstrengend geworden. Zuerst wurden andere zu ihrer Hütte gebracht, weil wir noch zum Supermarkt wollte und gingen in ein Geschäft für Ski- und Winterkleidung. Denise kam nach ca. 15 Minuten zurück und brachte uns zum Supermarkt. Wir kauften dort ein paar Sachen ein, um auch zum Mittag eine Kleinigkeit zu essen zu haben. Vom Supermarkt mussten wir dann zu Fuß zurück zur Hütte gehen. Das waren ungefähr 35 Minuten und 2,5km. In der Zwischenzeit verabredete ich mich mit Lukas Voeglin, bei dem ich im Herbst auf der Fotoreise in den Dolomiten war. Er hatte ab morgen eine Fotoreise hier in Finnland und heute noch frei. Zufälligerweise hatte er seine Unterkunft im 20 Minuten entfernten Äkälampolo und wir verabredeten uns auf einen Kaffee im Café Aurinkotupa Ylläs, dass uns Denise empfohlen hatte. David und ich waren die einzigen, die sich mit Lukas um 14:20 Uhr treffen wollten. Somit konnte Lukas uns mit dem Auto einsammeln und wir mussten die 1,5km nicht zu Fuß laufen. Bei dem cafe angekommen, gingen wir rein. Alle Tische waren belegt und die Hütte voll. Zum Glück waren gerade vier Leute fertig geworden und wir konnte den Tisch ergattern. An der Theke holte man sich dann selber das Gebäck und das Getränk der Wahl. Wir unterhielten uns bis 17 Uhr. Ich fands richtig cool, dass das Treffen geklappt hat. Als wir gingen bemerkten wir, dass der Himmel etwas ausgerissen war. Das Licht war schön und zu dem Zeitpunkt hätte es auch Polarlicht gegeben. Nur leider noch zu hell um es auch sehen zu können. Lukas brachte uns zu unserer Unterkunft zurück. Morgen würde seine Fotoreise starten und wir wünschten uns gegenseitig viel Spaß.

Gastbeitrag von Chrissi: Als Lisa und David die Wohnung verließen, war es für den Rest der Gruppe an der Zeit, ein wenig zu entspannen. Wir ließen uns auf das Sofa fallen, griffen uns jeweils ein Buch und genossen die Ruhe. Nach einer Weile merkten wir jedoch, wie unser Körper immer weiter auskühlte. Also entschieden wir uns, den Ofen in unserer Wohnung anzumachen. Nach einigen Fehlversuchen gelang es uns schließlich, das Feuer zu entfachen, und wir genossen die gemütliche Atmosphäre vor dem Kamin. Mit hochgelegten Beinen und einer Tasse Tee in der Hand ließen wir die Wanderung Revue passieren. Unsere Gedanken schweiften ab, und wir philosophierten darüber, wie der weitere Verlauf der Woche wohl sein würde. Wie würde sich die Fahrt auf dem Hundeschlitten anfühlen? Und hätten wir vielleicht die Chance, in den kommenden Tagen Nordlichter zu sehen? Laut den hitzigen – und meist sehr detaillierten – Analysegesprächen zwischen Karsten und Lisa war es nicht ausgeschlossen, dass wir in dieser Woche das Glück haben könnten. Als wir wieder im Hier und Jetzt ankamen, machten wir uns daran, die Sauna für den Abend vorzubereiten. Unser Plan war es, uns heute Abend hineinzusetzen und anschließend in den eiskalten Schnee vor der Haustür zu fallen. Doch nach unserem relativ erfolgreichen Ofenstart hatten wir hier weniger Glück: Egal, was wir versuchten, die Sauna heizte sich einfach nicht auf. Missmutig verließen wir den kleinen, zwei mal zwei Meter großen Raum und kehrten ins Wohnzimmer zurück. Dort war es mittlerweile durch den Ofen deutlich wärmer als zuvor. Das Holz knisterte leise, und Niklas entschied sich, eine Dusche zu nehmen. Als er die Treppe zu unserem Schlafbereich unter dem Dach hinaufging, merkte er, wie mit jedem Schritt die Luft wärmer und stickiger wurde. Oben angekommen, war es kaum noch auszuhalten – es fühlte sich an wie eine kleine Sauna. Ohne es zu merken, hatten wir uns selbst eine Hitzekammer gebaut. Gefühlte 30 Grad erfüllten nun unser Schlafzimmer, was bedeutete, dass die Nacht wohl eher unruhig werden würde. Die Zwickmühle, in der wir uns befanden, sollte uns noch eine Weile beschäftigen. Als schließlich alle mit dem Duschen fertig waren, kamen auch Lisa und David zurück. Ciao – wir lesen uns später wieder!
Während wir weg waren haben die anderen in unserer Hütte den Kamin angefeuert. Es hatte wohl nicht lange gedauert und in dem Zimmer, was höher gelegen war, ist die Temperatur schnell angestiegen und Chrissi saß nur noch in Boxershorts bekleidet auf der Treppe. Der Fernseher stand direkt neben dem Kamin, mal schauen ob er das überlegen würde. Sie schauten verschiedene Videos aus dem www und hatten Wizard gespielt. Wir hatten die ganze Zeit die Messwerte für das Nordlicht im Blick, weil verschiedene Vorhersage-Apps Alarm schlugen. Von 18 bis 21 Uhr gab es Abendessen. Mittlerweile hatten wir herausgefunden, wie man die Sauna einschaltete. David wollte noch vor dem Abendessen einen Saunagang machen. Somit gingen wir gegen 19 Uhr zum Abendessen. Immer und überall war der Blick auf den Himmel und die Vorhersage-Apps gerichtet, ob die Wolkendecke aufreißt und ob Polarlichter zu sehen sein könnten. Gegen 20:30 Uhr gingen wir zum Haus zurück. Immer mal wieder ging ich raus und legte alles parat, für den Fall, dass Polarlicht zu sehen ist. Und so war es um 22 Uhr endlich soweit. Richtung Norden fotografierte ich mit dem Handy in den Himmel und hatte einen leichten grünen Schimmer auf dem Bild. Ich alarmierte den Rest und wir gingen alle raus. Zunächst waren weiße Schleier zu sehen und manche waren etwas enttäuscht, aber dann sah ich auf einem meiner Fotos dass hinter den Bäumen bei den Wolken krasseres grün zu sehen war. Wir veränderten unsere Position und hatten plötzlich einen guten Blick auf die intensiveren Polarlichter. Und sie wurden teilweise so stark, dass man immer mal wieder die Farbe mit bloßem Auge sehen konnte. Auch das tanzen am Himmel konnten wir beobachten, auch direkt über unseren Köpfen. Wir hatten immer wieder den ganzen Himmel angeschaut, um nach dem besonderen Phänomen zu suchen. Es ändert sich kontinuierlich. Es wird mal schwächer und fängt dann für einen kurzen oder auch einen längeren Moment wieder an stärker zu werden. Ich versuchte meine Eltern per FaceTime anzurufen. Leider hat mein Handy den Geist aufgegeben, als sie gerade angegangen waren. War mein Fehler, der Akku hatte nur noch 20% und ich hatte es in der äußeren Tasche meiner Jacke, sodass es auch noch kalt geworden war. Und so vergingen 1,5 Stunden wie im Fluge, bis nur noch ein grüner Schimmer auf den Fotos zu erkennen war. Die Kälte spürte ich in der Zeit gar nicht wirklich. Wir warteten noch einen Moment, gingen dann aber doch wieder rein. Wir blieben weiter wach, denn in dieser Nacht fand der Superbowl vom NFL Football statt. Nur etwas suboptimal, dass für uns mit der Zeitzone das Spiel eine weitere Stunde später anfing. Mal schauen, ob wir das durchhalten.









10.02.2025 – Tag 2: Der Einzige der sich den Superbowl komplett reingezogen hat, war David. Wir anderen waren so platt und müde vom ereignisreichen Tag, dass wir spätestens um 1 Uhr ins Bett gefallen sind. David kam dann um 5:20 Uhr ins Bett und ich stand gegen 7:30 Uhr auf um mich frisch zu machen. Gegen 8:30 Uhr sind wir zum Frühstück aufgebrochen. Beim Heraustreten aus der Haustür machte ich direkt auf dem Absatz kehrt und holte noch schnell meinen Kamerarucksack. Das Wetter war herrlich und wir hatten einen schönen farbigen Sonnenaufgang. Das wollte ich natürlich festhalten. Als wir fast am Hotel waren, hatte ich leider wieder Schwierigkeiten mit meinem einen Objektiv, obwohl es eigentlich repariert worden war. Die Kommunikation zwischen Objektiv und Kamera funktionierte nicht so richtig, was mich ärgerte. Wir frühstückten wieder ausgiebig, um uns für die anstehenden Aktivitäten zu stärken zu denen wir um 11 Uhr von Denise an unserer Hütte abgeholt wurden. Weil das Licht so schön in die Hütte fiel machte ich mich bereits ein paar Minuten vor 11 Uhr fertig und ging nach draußen, um noch ein paar Fotos zu machen. Heute war wieder nicht zu warme Kleidung angesagt, weil wir uns wieder aktiv bewegen würden. Es hat draußen -4 Grad und würde den Tag über Richtung -1 Grad werden. Denise hatte uns am Vortag bei der Schneeschuhwanderung berichtet, dass es noch eine Stelle gab, wo man Rentiere frei erleben konnte. Sie würde uns dort hinbringen, was allerdings in ihrer Freizeit wäre weshalb sie dafür auch einen gewissen Betrag nehmen würde pro Person. Unsere Gruppe hatte Interesse und es machte tatsächlich heute Sinn die Rentiere vor unserer Fatbike Tour zu besuchen, weil es in der Nähe von Äkäslompolo war. Auf dem Weg zum Parkplatz, kamen wir an einem Sprinter (als Campervan) aus der Schweiz vorbei, der zu weit am Rand der Straße gefahren war und sich festgefahren hatte. Zwei Autos vor uns hatten bereits gehalten und hatten ihre Hilfe angeboten. Da wir zu neunt im Auto saßen, boten wir uns auch kurz an. Die Räder wurden vom Schnee befreit und wir schoben den Wagen von vorne an. Ein gutes Stück konnten wir ihn bewegen, doch dann setzte er mit der Hinterachse bzw. dem Differenzialgetriebe auf der vereisten/verschneiten Straße auf. Wir versuchten es noch mal mit Sandblechen vor dem Vorderrad, aber der Wagen bewegte sich kein Stück mehr. Leider musste er also doch einen Abschleppdienst holen oder so. Wir hatten versucht ihm zu helfen und fuhren die letzten Meter zum Parkplatz. Der Himmel war wolkenfrei und die Sonne schien sehr schön. Obwohl es Mittagszeit war, stand die Sonne noch nicht sehr hoch am Himmel, sodass es auch wundervolles Licht zum fotografieren war. Um zu den Rentieren hinzugelangen musste man 30 Höhenmeter auf 1,5km zurücklegen. Es gab zwei große Futterstellen vom Besitzer der Rentiere. Wir sind langsam und etwas verstreut zu der Rentiergruppe hoch gegangen als wir sie vom Hauptweg aus sehen konnten. Die Tiere waren nicht zahm und hielten entsprechend immer Abstand. Das respektierten wir. Wir bewegten uns entsprechend langsam fort, blieben immer wieder stehen und beobachteten die Tiere. So kamen wir auf ein paar Meter an die einzelnen Tiere heran. Immer wenn die Rentiere irgendwo hin gingen hörte man leises Knacken. Das kam wohl von den Sehnen/Bändern an den Gelenken, die übersprangen. Das Knacken soll bei jedem Tier individuell sein, sodass sie sich an dem Geräusch erkennen konnten.









Wir hatten ca. 45 Minuten Zeit bis wir zum Auto zurückgehen mussten, damit wir pünktlich zum Start der Fatbike Tour beim Anbieter waren. Um 13:30 Uhr war dort treffen. Wir wurden noch mit einem Helm ausgestattet, bevor wir begrüßt wurden und die Fahrräder erklärt bekamen. Sie hatten 11 Gänge, einen E-Antrieb und die charakteristischen dicken Reifen. Bei unserem Ausflug waren noch 4 Belgier dabei. Und dann ging es auch schon los. Wir querten die Straße und fuhren Richtung Nationalpark. Am Anfang und am Ende unserer Schlange fuhr jeweils ein Guide. Der vordere Guide hatte ein ordentliches Tempo drauf, sodass ich mich erstmal mit dem Fahrrad einspielen musste um die Geschwindigkeit halten zu können. Er hielt während der Fahrt immer wieder an und gab neue Informationen. Z.B. kreuzten wir immer wieder die Strecken der Langläufer, die Vorfahrt hatten. Entsprechend sollte wir immer darauf acht geben. Beim nächsten Stop gab er uns die Info, dass wir beim Bergauf fahren nicht aufstehen sollten damit das Gewicht auf den Reifen bleibt. Der maximal 1m breite Weg im Schnee war ähnlich hergerichtet worden, wie der für Wanderer. Den Weg teilten wir uns auch mit Wanderern. Es ging kurvig durch den Wald und es gab kleine Hügel, wie man es vielleicht von Mountainbike Strecken kennt. Die späteren Stops waren dafür da die Gruppe zusammenzuhalten. Es hat wirklich sehr viel Spaß gemacht. Im Wald sahen wir ein paar Rentieren und wie sich beim nächsten Stop herausstellte, waren es die Rentiere bei denen wir vorher zu Fuß waren.:D Die Umgebung um einen herum war schön mit den Strukturen auf dem Schnee, die vom Tageslicht hervorgehoben wurden, auch wenn man meist nur den Blick auf die vor einem liegende Fahrspur gerichtet hatte. Und dann geschah es, irgendwie kam ich mit dem Vorderrad in eine Spurrille die ich blöd traf und fuhr einfach in den an der Seite liegenden höheren Schnee, das Vorderrad blieb stecken und kippte samt Fahrrad in den Schnee. Ich habe mir natürlich nichts getan, bin ja weich gefallen. Ich musste ein bisschen lachen. Ich rappelte mich auf und mit der Zeit schlossen wir wieder zur Gruppe auf. Nach ca. 1 Stunde fahrt und 9,6km Strecke machten wir halt bei einer kleinen Hütte, wo wir ein Getränk kostenlos bekamen. In der Hütte beschlugen die Brillen sofort und wir hatten Last etwas zu sehen. Es war auch recht dunkel, aber sehr warm, weil ein offenes Feuer in der Hütte loderte. David und ich gönnten uns noch eine Zimtschnecke als Stärkung und wählten den Kakao. Nach 20 Minuten Pause ging es weiter. Dann ging es 1,5 Stunden weiter zurück zum Ausgangspunkt, jedoch eine andere Strecke, die teilweise mit Glatteis ein paar knifflige Passagen dabei hatte. Da wir während der Tour nicht groß anhalten konnten um Foto zu machen, hatte ich meine Kamera bei Denise im Auto gelassen. Das wäre unnötiger Ballast gewesen. Während der Rückfahrt fing irgendwann an der Hintern weh zu tun. Im Gegensatz zum Rest unserer 6er Gruppe hatten David, ich und der Guide als Schlusslichter nicht ganz so viel Action, weil eine der Belgierinnen vor uns fuhr und nicht so fix unterwegs war, sodass der Abstand zu den anderen schnell groß wurde. Deshalb kommt hier wieder ein Bericht aus unserer Reisegruppe.

Gastbeitrag von Chrissi: Nach der unglaublich überraschenden Begegnung mit den Rentieren in einem Wald nahe Äkäslompolo ging es für uns weiter zur lange geplanten Fatbike-Tour. Als wir den Treffpunkt erreichten, warteten bereits eine Reihe elektronisch betriebener Fahrräder mit dicken Reifen auf uns, die an übergroße Mountainbikes erinnerten. Meine Erwartung war, dass wir mit diesen Rädern entspannt ein wenig durch die benachbarten Orte fahren und so Lappland besser kennen lernen würden. Doch das entsprach nicht ganz dem, was die beiden finnischen Guides mit uns geplant hatten. Kaum hatten wir uns einen passenden Helm ausgesucht und die weiteren Gruppenteilnehmer aus Belgien kennengelernt, ging es auch schon los. Wir steuerten direkt auf eine große Freifläche zu, und ehe wir uns versahen, standen wir mitten auf dem zugefrorenen See von Äkäslompolo. Langläufern und Wanderern ausweichend, erreichten wir das nahegelegene Reservoir. Unser Guide erklärte uns, dass dies das drittgrößte Naturschutzgebiet Finnlands sei. Außerdem teilte er uns mit, dass er uns in einer kleinen Hütte im Naturschutzgebiet auf ein warmes Getränk einladen würde – wir müssten uns nur etwas beeilen. Also schalteten wir den Turbo ein und rasten durch den Park, vorbei an Fichten und über die eine oder andere hügelige Ebene. Es war ein berauschendes Gefühl, entlang des abgesteckten Weges zu fahren und den Bäumen sowie Sträuchern auszuweichen. Einige Gruppenmitglieder hatten weniger Glück, rutschten in den Kurven zu weit und landeten in den weichen, tiefen Schneebergen, die den Wegrand säumten. Nichtsdestotrotz erreichten wir bei untergehender Sonne die versprochene Holzhütte und konnten uns am Feuer mit einer heißen Tasse Kakao ein wenig aufwärmen. Kurz darauf machten wir uns bereits auf den Rückweg. Unser Guide versprach uns eine etwas andere Route, da wir eine recht fitte Truppe zu sein schienen. Das ließen wir uns nicht zweimal sagen – und so jagten wir mit Höchsttempo zurück. Die Strecke führte uns in ein sumpfiges Gebiet, das erhöhte Aufmerksamkeit erforderte. Auf dem Weg befanden sich große Eisflächen, auf denen selbst unsere breiten Reifen kaum Grip fanden. Doch auch dieses Hindernis meisterten wir mehr oder weniger mit Bravour – und verloren uns nur gelegentlich in den riesigen Schneewehen am Rand der markierten Strecke. Völlig erschöpft, aber mehr als zufrieden, erreichten wir in der anbrechenden Dunkelheit das Ziel. Beim Blick in die leicht verschwitzten und geröteten Gesichter war nicht zu übersehen, dass wir eine großartige Fahrt hinter uns hatten. In dem Moment meldete sich der Appetit, das Abendessen konnte also kommen. Ciao – wir lesen uns später wieder!





Um 16:20 Uhr und nach unglaublichen 26,3km kamen wir wieder am Ausgangspunkt an. Kaputt und zufrieden bedankten wir uns bei den beiden Guides. Von Denise war weit und breit noch nichts zu sehen, deswegen gingen wir noch mal kurz zum nahegelegenen Supermarkt. Das letzte Mal wurde Tee und Kaffee vergessen. Dann wurden noch Schnökereien gekauft. Und dann war Denise auch schon da, um uns einzusammeln. Somit waren wir gegen 17 Uhr zu Hause und akklimatisierten uns erstmal von der ganzen Action. Wir hatten alle Hunger deswegen ging es heute um 18 Uhr zum Abendessen. Das Essen war bisher immer super lecker. Ich hatte dieses mal das vegetarische Gericht, gefüllte Paprika, und die Jungs hatten Rindfleisch, was extrem zart und lecker war. Bisher waren wir echt mega zufrieden. Zurück in unserer Blockhütte ließen wir den Abend entspannt ausklingen und machten ein paar Folgen verschiedener Serien an. Es gab ein bisschen Glögg und Glühwein zu trinken. Völlig erschöpft landeten wir um 22:30 Uhr im Bett.

Wir hoffen, dass Euch unser Bericht gefallen hat und ihr uns weiter folgt! Schaut gerne auch bei Instagram, dort gibt es noch weitere Inhalte von unseren Reisen.
Stay tuned!
Lisa & David