Part 4/5 Lofoten: Exkursion Trollstigen

Lesedauer: 15 Minuten

Tag 13 – 17.06.2023: Um 7 Uhr klingelte der Wecker. Wir wurden wach und es war mittlerweile so warm im Zelt, weil die Sonne darauf schien, dass wir uns direkt abdecken mussten. Die Luft war zwar noch recht frisch, aber die Sonne hat schon so kräftig geschienen, dass man kaum noch eine Jacke brauchte. Wir hatte bereits 12 Grad. Heute sollen es bis zu 19 Grad werden. Wie ungewohnt warm. Wir fuhren gegen 8:20 Uhr los und fuhren die erste Strecke von 1 Stunde 40 Minuten. Wir wollten den Polar-Zoo besuchen. Die Straße zum Park war eine Schotterstraße die gefühlt alle 2 Stunden von einem Trecker mit Wassertank gewässert wurde, damit es nicht so staubt.

Die beiden Baustellen, wo wir dem Følg me Fahrzeug hinterherfahren mussten, waren bereits fertig. Vermutlich haben sie bei beiden nur ein bisschen abgefräst und neu drüber geteert. Wir kamen pünktlich um 10 Uhr am Polarpark an, als er öffnete. Es hatte mittlerweile 18 Grad. Wir gingen zunächst auf eigene Faust und so ziemlich als einzige durch den Park. Wir sahen insgesamt 6 Ziegen, 2 Hirschkühe und 5 Moschusochsen. Alle waren gerade an der Raufe zum fressen. Entsprechend war es leicht sie zu finden. Bei den Luchsen, Wölfen und Vielfraßen sah es anders aus. Die haben wir nicht gesehen, genauso wie die Rentiere, die es hier geben sollte. Dafür konnten wir 5 Braunbären beim vernaschen von Knochenresten beobachten. Es knackte wie ein gebrochener Baumast wenn sie den Knochen zerbissen. Ein Bär hat mit seinen Krallen das Knochenmark aus dem Knochen rausgeholt und gefressen. Ein sechster Bär lief im Gehege herum und schnupperte und schaute ob es irgendwas gab. Als nächstes hatten wir einen Polarfuchs gesehen, der dabei war das Höhlensysteme weiterzubuddeln. Als wir weiter um das Gehege gingen, entdeckten wir zwei weitere die im Dickicht am schlafen waren. Irgendwann kam der Dritte dazu uns sie begrüßten sich lautstark. Am Ende lagen alle dort und ruhten sich aus. Zu guter letzt sagen wir noch einer Elchkuh beim abziehen von Baumrinde zu. Wir konnten ihr direkt in die Augen schauen und wir hätten sie auch streicheln können, aber das wollten wir aus Respekt dem Tier gegenüber nicht. Für den Rundgang brauchten wir 2 Stunden. Wir hatten uns aber auch Zeit gelassen und länger nach Tieren Ausschau gehalten wenn wir sie nicht sofort entdeckten. Um 13 Uhr sollte es eine Führung geben. Also entschieden wir uns dazu auf dem Parkplatz am Auto mittag zu essen und zu 13 Uhr die Führung mitzugehen, wir hatten beim bezahlen des Eintritt Klebebänder bekommen, sodass das rein und rausgehen kein Problem darstellte. Auf der Anlage gab es derzeit keine Rentiere. Die hatten wir ja zum Glück schon ausreichend in freier Wildbahn gesehen.😉 Bei der Führung erzählte uns die Tierpflegerin ein bisschen über die Tiere. Wir fingen bei den Luchsen an. Sie hatten zwei Tiere die getrennt leben (Vater und Sohn). Beim ersten Gehege hatten wir kein Glück. Beim zweiten wachte das Tier aus seinem Schlaf auf und kam dann doch noch an den Zaun sodass man ihn beäugen konnte. Als nächstes ging es zu den Wölfen, wo wir eine Wölfin zu Gesicht bekamen, die gerade Jungtiere zu versorgen hatte. Man weiß nicht genau, wie viele Jungtiere sie hat. Zum Schluss gingen wir zum Vielfraß, den wir dann auch noch gesehen haben. Also alles in allem, haben wir alle Tiere auf der Anlage gesehen, womit wir zwischenzeitlich nicht mehr gerechnet hatten.😄

Gegen 14 Uhr sind wir unsere Tagesetappe gestartet. Ich bin 2 Stunden gefahren und David die restlichen 2,5 Stunden. Es ging die meiste Zeit auf der E6 die Berge hoch und anschließend wieder runter. Also häufiges hoch bzw. eher runterschauten, damit wir erst mal den Berg hochkamen ohne langsamer zu werden und anschließen den Berg wieder herunter um nicht zu schnell zu werden.🙈 Das Thermometer zeigte zwischenzeitlich 25,5 Grad. Ein Teil der Strecke war neu für uns, weil wir auf dem Hinweg ja über die Lofoten hochgefahren waren. Auch wieder beeindruckende Landschaften. Fahrradfahrer hatte man ja schon des Öfteren auf der Straße gesehen, aber eine Einradfahrerin mit Sack und Pack in Richtung Nordkapp war auch für uns mal wieder ein Highlight.😳😄 Einen kleinen Steil der Strecke ging es für uns mit der Fähre weiter. Kaum standen wir am Ende der wartenden Fahrzeuge, ging es auch schon los und wir durfte auf die Fähre fahren. Hier haben wir unseren Fahrerwechsel gemacht. Für die Übernachtung sind wir von der E6 runtergefahren und sind gut 30km ins Landesinnere gefahren. Wir durchquerten 3 Tunnel die mehrere Kilometer lang waren. In den Tunneln hatte es nur 8,5 Grad und es war dort recht feucht. Entsprechend beschlugen die Seitenspiegel und die Seitenfenstern nachdem wir aus den Tunneln wieder raus waren. 🙈 Wir fuhren die Straße entlang, die sich in der Schlucht der Berge entlangschlängelte. Immer mal wieder sahen wir einen Wasserfall der mächtige Wassermassen mit sich führte. Parallel zur Straße verlief ein Fluss. In dem einen Berg sahen wir eine Tür. Und es gab Straßenschilder mit einer Lokomotive und Namen drauf. Wir fragten uns was das zu bedeuten hat. David hatte von einer Lokomotive gehört, die nur für Touristen gebaut wurde. Vielleicht war es ja etwa in der Art. Dann führte ein unscheinbarer Weg von der Straße herunter und schon standen wir um 19:30 Uhr am Ufer des Flusses.

Das sah gut aus. Es gab ein Informationsschilder, was uns aber nicht wirklich weiterhalf. Wir hatten gerade begonnen das Zelt aufzubauen, als ein VW Transporter ebenfalls zu uns ans Ufer kam. Wir dachten erstmal „Jetzt ist es mit der Ruhe vorbei.“. Wir grüßten wie immer ganz freundlich und sie kam direkt auf uns zu sodass wir in ein Gespräch kamen. Sie kam aus Tschechien und war vor einigen Jahren nach Norwegen ausgewandert. Sie erzählte davon, dass der Fluss im Winter komplett gefroren ist und auf dem Eis jedes Jahr die Elche liegen. Sie wollte sich hier vom Flussbett ein paar Steine für ihren Garten holen.😄 kaum hatte sie begonnen die Steine einzuladen, kam ein Pick-up mit Boot zu uns gefahren. Ein Herr, ebenfalls aus dem Ort Sulitjelma, der jetzt Angeln gehen wollte. Er sprach kein Englisch, entsprechend ging die Kommunikation über Hände und Füße. David half ihm das Boot ins Wasser zu lassen. Und half ihm später natürlich auch dabei das Boot wieder aus dem Wasser zu holen. Als Dank erhielten wir zwei Schlüsselanhänger des Ortes. Während die Frau ihre Steine einlud, haben wir erst mal Abendbrot gegessen. Als sie fertig war, kam sie noch mal zu uns und wir unterhielten uns noch mal ein bisschen. Sie erzählte uns, dass hier Bergbau betrieben wurde. Es wurde Schwefelkies und Kupfer abgebaut, daher auch das Tor im Berg.😉 Deswegen hatte sie uns auch empfohlen nicht in dem Fluss schwimmen zu gehen, auch wenn sich die Messwerte immer weiter bessern. Sie konnte uns auch die Frage beantworten, was es mit den Schildern an der Straße auf sich hatte auf denen eine Lokomotive abgebildet war. Diese Schilder gab es noch nicht lange. Erst letztes Jahr zum 30-jährigen Jubiläums des beendeten Bergbaus wurden sie aufgestellt. Dort wo jetzt die Straße ist, war früher eine Zugverbindung zwischen mehreren Orten. Nachdem der Bergbau geschlossen wurde und die Menschen Autos hatten, wurde der Zug nicht mehr benötigt. Alle Menschen wurden mit einer letzten Zugfahrt aus dem Ort geschafft und innerhalb eines Monats wurden die Gleise entfernt und die Straße gebaut. Anschließend konnten die Menschen wieder zurück. Als Andenken gibt es jetzt die Schilder mit den Namen der alten Haltestellen. Wer sich mehr dafür interessiert kann sich ja mal den Wikipediaeintrag zu dem Ort anschauen und kommt von da aus auch zum Artikel der Sulitjelmabanen.😉 Wir schenkten ihr eine unserer Herrenhäuser Bierdosen zum trinken. Sie hat sich richtig darüber gefreut. So im Nachhinein waren wir uns nicht sicher wie klug es ist, die Fische aus dem Fluss zu essen, wenn man nicht darin schwimmen sollte.🤔 Für uns wird die Nacht immer mehr zum Tag. So ein richtiges Müdigkeitsgefühl kommt kaum auf.🙈

Tag 14 – 18.06.2023: Auch heute war es so, dass wir durch die Wärme der auf das Zelt scheinenden Sonne wach geworden sind. Wir konnten direkt im T-Shirt rausgehen. Gegen 9:30 Uhr sind wir weitergefahren. Wir hatten heute noch mal eine lange Fahrstrecke vor uns, damit wir die nächsten Tag ein bisschen entspannter angehen können. Um 10 Uhr hatten wir bereits 22 Grad. In der Sonne war es kaum auszuhalten. Das Navi wollte uns über eine Schotterstraße durch den Wald zur E6 zurück bringen. Die Strecke sollte kürzer sein. Zunächst war es auch nur Schotter, irgendwann kamen Hügel dazu sowie Sand und Geröll. David freute sich ein bisschen Offroad zu fahren. Ungefähr auf der Hälfte der Strecke mussten wir leider kapitulieren und umdrehen, weil der Weg von Wasser unterspült war und wir dort nur stecken geblieben wären. David hatte bergauf gehalten, weil er sich das zum besser abschätzen angucken wollte und dann konnten wir nicht mehr anfahren, weil die Räder aufgrund des Sandes und der Steine durchgedreht sind. Somit mussten wir uns zurückrollen lassen. Zum Glück gab es in der Nähe einen kleinen Stichweg, wo wir wenden konnten. Sonst hätten wir den Weg vielleicht Rückwärts zurückfahren müssen.😄 Heute hatten wir wieder ein Highlight in Sachen Fahrradfahrer. Dieses Mal sahen wir einen Mann auf einem Hochrad. Das ist ein Fahrrad wo das vordere Rad sehr groß ist, darauf sitzt auch der Fahrer, und hinten ein kleines Rad. Er war nicht so bepackt wie die anderen, aber auch ein absoluter Hingucker. Ab Höhe der Ortschaft Bodø fuhren wir wieder die selbe Strecke wie auf dem Hinweg. In Bodø hatten wir die Fähre auf die Lofoten genommen. Parallel zur E6 verläuft eine Bahnschiene. Mittlerweile hatten uns einige Mückenstiche ereilt, weil wir am letzten Abend am Wasser draußen saßen. Es sind ganz schöne Quaddeln geworden.🙈

Nach 1,5 Stunden fahrt, kamen wir am Arctic Circle Center vorbei. So Arktisch war es gar nicht mehr. Wir hatten mit 23,5 Grad gut 20 Grad mehr als noch vor 10 Tagen als wir hier vorbeikamen.😳 tatsächlich macht sich der Wetterumschwung bei mir bemerkbar mit Kopfschmerzen und die Klimaanlage macht meine Nase zu.🙈 Es ist schon komisch im T-Shirt bei 23 Grad draußen rumzulaufen und auf den Bergen der Hochebene liegt noch Schnee. Gegen 12:23 Uhr haben wir wieder den nördlichen Polarkreis überquert. Jetzt geht die Sonne wieder unter. Ich schätze aber trotzdem dass es nicht wirklich dunkel werden wird.😉 Manche Straßenabschnitte in den Bergen sind im Winter nur zu bestimmten Uhrzeiten in Kolonnen zu durchfahren. Es gibt entsprechende Hinweisschilder an den Straßen. Um ca. 15:30 Uhr machten wir eine kurze Pause an der Grenze von Nordnorwegen. Wir gönnten uns ein Eis und machten einen Fahrerwechsel. Gegen späten Nachmittag zogen allmählich Schleierwolken auf, sodass die Sonne nicht mehr so herunter brannte. Einige der Wiesen waren gemäht für Heu oder Silage und es gab wunderschöne Wiesen die gelb und weiß blühten. Am Abend sank die Temperatur auf 26 Grad. Wir hatten uns einen Campingplatz in der Nähe von Trondheim rausgesucht. Das Navi leitete uns auf einen Bauernhof. Es gab Rinder. Entsprechend roch es auch in der Luft. Hinter den Ställen gab es ein Reihenhaus und ein weiteres Wohnhaus. Auf der Terrasse des Wohnhauses saß das dort wohnende Pärchen. Sie sagten uns wo wir fürs Camping klingeln mussten. Wir klingelten aber es machte keiner auf, obwohl Licht brannte. Nachdem wir ein zweites Mal geklingelt hatten fuhr ein Auto auf den Hof und eine Frau stieg aus. Sie war die erforderliche Person. Wir buchten uns ein. Hier war duschen und Strom inklusive und das zu einem verhältnismäßig günstigen Preis. Hier gab es hauptsächlich, schätzungsweise 20-30, Dauercamper mit ihren Hütten am Wohnwagen und dann noch 3 Stellplätze für Tagesgäste. Ein Platz war bereits von einem Camper aus Österreich besetzt. Den zweiten sicherten wir uns und hielten direkt einen Plausch mit unserem Nachbarn. Er erzählte uns, dass das Wasser 24 Grad hätte. Vielleicht müssen wir hier doch mal baden gehen. 🤔 wir machten uns erstmal etwas zum Abendbrot. Mittlerweile war es 20 Uhr. Beim Blick auf die Wettervorhersage sahen wir, dass im Süden Norwegens bereits Warnungen wegen Waldbrand rausgegeben wurden. In der Nacht sollte es auf 18 Grad abkühlen. Vermutlich werden wir auf die Schlafsäcke verzichten und nur die Decken zum schlafen nehmen, die wir sonst noch zusätzlich im Schlafsack hatten wenn es kalt war. Wir genossen noch den Abend und spielten 3 Runden „Hive“ bis wir gegen 23 Uhr ins Bett gingen. Der ganze Rythmus hat sich dezent verschoben.😄

Tag 15 – 19.06.2023: Wir fuhren um 10:30 Uhr weiter. Zunächst kam die Sonne noch nicht zwischen den Wolken durch. Solange war es noch angenehm im Zelt. Die Seitenfenster hatten wir ein kleines Stück aufgelassen, damit Luft durchziehen konnte. Die Decken waren völlig ausreichend. Frühstück in Form von Müsli gab es im Auto. Zwischenzeitlich kam immer wieder die Sonne durch und es war direkt richtig warm. Das Auto zeigte 24 Grad an. Es ging für uns zunächst 1,5 Stunden zur nächst größeren Tankstelle. Das Auto sollte dort eine kleine Waschung erfahren.😄 auf der Route mussten wir einen Umweg fahren und sind tatsächlich das erste mal in einen Stau gekommen, weil ein Tunnel gesperrt war, durch den wir durchfahren wollten. Die Umleitung führte durch eine Ortschaft mit Ampeln, entsprechend staute es sich. Auf der Gegenseite war der Stau deutlich länger. Wir hielten in Trondheim bei der selben Tankstelle wie letztes Jahr. Hier hatte David das Auto schon mal gewaschen. Hier hatten wir auch unsere Reifenpanne beheben lassen. Hoffentlich ereilt es uns dieses Jahr nicht noch mal.🙈😄 wir machten auch einen Fahrerwechsel. Die E6 wird abschnittsweise neu gebaut, sodass man Abschnitte hat, wo es wie eine Schnellstraße mit begradigter Strecke ist und Bereiche wo es wie eine Landstraße mit vielen Kurven und Bergauf- und -abfahrten hat. Gelegentlich erreichten einzelne Tropfen die Windschutzscheibe. Der Rest ist wohl auf dem Weg zur Erde verdampft.😉 es war gut, dass es hauptsächlich bewölkt war. Auf der Strecke musste ich ein mal anhalten, um die schöne Blütenpracht zu fotografieren. Um 14:40 Uhr fuhren wir mit der Fähre über den Fjord. Sie fuhr alle 20 Minuten. Als wir von der Fähre fuhren, mussten wir direkt einem Følg me durch eine Baustelle folgen. Gegen 16:30 Uhr sind wir an der Atlantikstraße angekommen. David wollte gerne noch mal hier her. Wir machten halt an einem der größeren Parkplätze. David machte Fotos mit der Drohne und ich mit der Kamera. Er gab einen Rundweg um den Felsen an dem der Parkplatz war. Den sind wir entlang gegangen. Während wir dort waren, hatten zwei Reisebusse mit deutschen angehalten. Da wir getrennt voneinander Fotos gemacht haben und uns entsprechend nicht unterhalten haben, wussten sie nicht dass wir auch deutsche sind und haben sich mehr oder weniger über uns unterhalten.😄 Einer Herr machte eine Bemerkung zu der Drohne „Guck mal, ich glaube der hat eine Drohne. Darf man die hier überhaupt fliegen? Ich möchte auch gerne eine haben.“ und ein anderer Herr hat in meiner Gegenwart gesagt „Ich wette die junge Dame macht tolle Fotos, die würde ich gerne sehen.“ Diese Kommentare haben wir einfach hingenommen.😉 Es gab hier eine Pflanze, die so tolle weiße, flauschige Püschel hat. Damit ist nicht der Löwenzahn bzw. Die Pusteblume gemeint. Diese Pflanze war hier hauptsächlich mein Motiv. Es wuchs nämlich so ziemlich auf dem ganzen Felsen. Daneben wuchs noch Farn, Heide und die Pflanze der Moltebeere. Wir hatten von einem Bekannten von David den Tipp bekommen, dass es von der Moltebeere auch eine Marmelade zu kaufen gibt, die sehr gut schmeckt. Die Moltebeere ist mit Rosen und Himbeeren verwandt und hat die Form einer Himbeere, allerdings ist sie kleiner.

Gegen 17:20 Uhr ging es weiter Richtung Trolltunga. Hier konnten wir letztes Jahr keinen Halt machen, weil die Straße aufgrund des Winters noch geschlossen war. Um 18:30 Uhr fuhren wir mit der nächsten Fähre über einen Fjord. Abends wurde die Sicht auf die Berge wieder besser. Tagsüber war es recht diesig. An den Wohnhäuser gab es einige Fliederbüsche die wunderschön Blüten. Eine Herde Kühe stand auf der Wiese auf der gelbe Pflanzen Blüten. Das sah alles so schön aus! Daran kann ich mich nicht sattsehen. Auf dem Weg zum Trollstigen stand zunächst ein Reh auf der Straße, es ist dann aber erschrocken wieder runtergelaufen als wir kamen. Auf gleicher Höhe kam und eine Frau am Straßenrand entgegen. Sie schaute sehr apathisch mit dem Kopf leicht nach unten gesenkt. Sie hatte scheinbar am rechten Bein eine Verletzung, denn das Bein konnte sie nicht beugen. An der linken Hand hatte sie entsprechend eine Gehhilfe. So wie sie aussah und humpelte machte sie beim vorbeifahren den Eindruck als wäre sie ein Zombie.😄 Die Straße wurde schmaler, die Berge kamen dichter zusammen und die Vegetation wurde sehr saftig grün. Und dann kamen auf einmal so viele atemberaubende Eindrücke auf uns eingeprasselt, dass die nächsten 3 Stunden wie im Fluge vergingen. Zur Linken gab es einen Wasserfall, der von einer kleinen Holzbrücke überquert werden konnte sodass man in den Wald kam. Wir legten den ersten Fotostop ein. David flog mit der Drohne. Um David nicht zu lange warten zu lassen, versuchte ich mich zu beeilen, aber es gab soo viele tolle Motive! Es hat alles so eingeladen, wie aus einem Bilderbuch. Das Wasser des reißenden und tosenden Flusses war helltürkis und man merkte an der Temperatur die das Wasser mitbrachte, dass es Schmelzwasser war. Als ich da beim Fotos machen stand, erreichte mich immer mal wieder eine Kaltluft gefolgt von einer Warmluft. Irgendwann konnte ich mich dann doch losreißen, das war ja nicht unser ursprüngliches Fotoziel.🙈

Ein Stückchen weiter gab es einen Parkplatz auf dem wir noch mal einen kurzen Halt für einen Drohnenflug einlegten. Man konnte hier eine kleine Wanderung machen. Die müsste man sich eigentlich fürs nächste mal vornehmen, sie muss Märchenhaft sein. Dann ging es noch mal ein paar Meter weiter auf einen kurzen Halt. Vor uns erhoben sich die Berge und 2 mächtige Wasserfälle, die sehr viel Wasser führten. Und dann ging es die Serpentinen die Berge hoch. Einfach nur eine unglaubliche Aussicht in die Schlucht der Berge. Es war alles so aufregend! Oben angekommen, gab es natürlich ein Besucherzentrum. Es hatte noch nicht geöffnet, dort wurden gerade Fensterscheiben repariert. Es gab eine tolle Aussichtsplattform von der man wunderbar die Straße und die Wasserfälle sehen konnte. Zu meiner positiven Überraschung waren deutlich weniger Touristen dort als ich erwartet hatte. Mag vielleicht auch an der Urzeit liegen. Aber das war unser Glück. Wir hatten Zeit in aller Ruhe Fotos zu machen. Dann wollten wir natürlich noch ein Foto von uns haben und fragten einen von zwei jungen Kerlen auf Englisch ob er Fotos von uns machen könnte. Ich dachte schon direkt sein Englisch hört sich wie von einem deutschen an. Und als wir die Fotos anschauten die er gemacht hat, fragte ich ihn wo er herkommt. Er sagte aus Hamburg. Somit war das Eis natürlich direkt gebrochen und wir plauderten. Sie machten gerade eine Rallye mit. Wir hatten auf der Fahrt schon ein paar Auto mit Aufklebern gesehen und David hatte schon von der Rallye mitbekommen. Bei dieser Rallye wird in 16 Tagen die Ostsee umfahren, ohne Navi, ohne GPS und ohne die Autobahn zu nutzen. Es gibt einzelne Stationen die angefahren werden müssen. Total spannend. Es sind insgesamt 180 Teams am Start. Die beiden Jungs sind Stilecht im Mercedes Benz w124 unterwegs.😍

Für Interessierte: https://superlative-adventure.com/baltic-sea-circle.html

Wir tauschten uns mit den beiden aus während wir wieder zum Parkplatz gingen. Von den ganzen Ereignissen waren wir jetzt ganz schön aufgekratzt. Wir fuhren ein Stück weiter und suchten uns einen Stellplatz für die Nacht. Leider direkt an der Straße, aber dafür standen wir dort alleine und für einen anderen Platz hätten wir deutlich weiter fahren müssen. Wir hatten es auf einmal 22 Uhr und wir hatten noch nichts gegessen. Irgendwie kam, zumindest bei mir, gar kein Hunger auf oder ich hab’s einfach nicht gemerkt.😄 wir bauten das Zelt auf und aßen noch eine Tassensuppe und ein paar kleine Würstchen und schauten die Berge an, die teilweise noch einige Zentimeter mit Schneefeldern bedeckt waren. Es hatte hier noch 17 Grad. Eine kurze Zwischenbilanz der Mückenstiche an unseren Fußgelenken: David rechts: 13 Stück, Lisa rechts: 12 Stück, links 17 Stück. Weitere einzelne Befinden sind an Beinen, Armen, Rücken und Bauch.🙈😄

Viele Grüße aus Norwegen, 
Lisa und David

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